So unterschiedlich Produkte und Marken sein können, eins haben alle gemeinsam: ein eigenes Logo. Auch Webseiten kommen nicht ohne ein Logo aus. Doch wo bekommt man Ideen für ein Logo oder gleich ein fertiges Logo her?
Wer schon einmal versucht hat, ein eigenes Logo zu gestalten, kennt das: Entweder passt es sofort oder auch der zwanzigste Versuch landet im (digitalen) Papierkorb.
Das muss nicht alleine nur an mangelnder Kreativität scheitern, auch die nötige Software sollte vorhanden sein. Denn wenn das Logo später auch auf Drucksachen Verwendung findet, ist Microsoft Paint als Lösung denkbar ungeeignet.
Logo? Mach ich doch gerade selber!
Ein Programm für Grafikdesign wird also benötigt. Hier gibt es neben den bekannten Lösungen von Adobe llustrator oder Affinity Designer auch kostenlose Software wie Inkscape.
Neben den möglichen Anschaffungskosten steht aber noch ein weiterer Knackpunkt: Die Einarbeitungszeit in die Programme.
Eine andere Lösung: Jemanden der Erfahrung hat mit der Erstellung eines Logos beauftragen. Das Ergebnis wird professionell, gelangt dann aber auch schnell in höhere Preisregionen.
Eine Do-It-Yourself-Lösung bietet der Webseitenbaukasten Anbieter Wix mit dem Logo Maker zum professionellen Logo erstellen. Der ist zwar nicht kostenlos, eine Zahlung fällt aber erst an, wenn das Logo auch wirklich verwendet werden soll. Doch dazu gleich mehr – erstmal ein kleiner Exkurs zum Unterschied zwischen Web und Druck.
Anforderungen für ein Logo
Die Anforderungen an ein Logo für eine Webseite sind eher gering. Eine einfache Pixelgrafik ist dafür meist ausreichend. Sobald das Logo aber auch auf Plakaten, Transparenten oder gar auf Kleidung verwendet werden muss, reicht eine solche Grafik nicht mehr aus.
Denn Pixelgrafiken sind nicht beliebig skalierbar. Werden diese größer gezogen, entstehen die typischen Treppeneffekte – einzelne Pixel sind zu sehen.
Eine Ausweichmöglichkeit sind möglichst hochauflösende PNG-Grafiken, ideal für den Druck sind allerdings Vektorgrafiken. Diese lassen sich beliebig in der Größe verändern und besitzen eine deutlich geringere Dateigröße.
Ebenfalls wichtig für den Druck ist ein Export in einer Druckauflösung von 300 dpi. Auch diese Option bietet reine Bildbearbeitungssoftware nur in seltenen Fällen an.
Start mit dem Wix Logo Maker
Und diese Exportmöglichkeiten bietet der neue Wix Logo Maker. Die Software läuft komplett im Browser und lässt sich mit einem Account bei Wix zunächst kostenlos nutzen.
Ein häufiges Problem ist ja konsquente Nichtvorhandensein von Ideen und wenn eine Idee da ist, scheitert es oft an der Umsetzung: Passende Grafiken müssen gefunden oder selbst erstellt werden, Hunderte von Schriftarten werden durchgeklickt, um dann doch nichts passendes zu finden.
Damit zumindest erstmal eine Grundlage vorhanden ist, fragt der Logo Maker im ersten Schritt nach einem Namen (Unternehmen, Webseite etc.) und einem passenden Slogan dazu.
Im Beispiel erstelle ich jetzt ein Logo für die fiktive Bäckerei Mehlohr.
Im nächsten Schritt kann die Branche ausgewählt werden. Im Suchfeld können Begriffe eingegeben werden und „Bäckerei“ wird neben anderen auch als Vorschlag ausgegeben.
Nach der Branchenauswahl benötigt die Software noch eine Vorgabe, in welcher Art das Logo erstellt werden soll. Aus den verschiedenen Optionen können eine, aber auch mehrere ausgewählt werden. Die Entscheidung für die Bäckerei Mehlohr fällt hier aber lediglich auf „zeitlos“.
Im nächsten Schritt präsentiert der Logo Maker in fünf Schritten jeweils zwei unterschiedliche Designs, von denen immer ein Favorit ausgewählt werden muss. Aufgrund dieser Entscheidungen werden gleich dutzende Vorschläge präsentiert.
Doch zuvor muss noch festgelegt werden, wofür das Logo später verwendet werden soll. Hier fiel die Auswahl auf die ersten drei „Webseite“, „Visitenkarten“ und „Soziale Netzwerke“.
Jetzt kommt erstmal ein Ladebildschirm, der Logo Maker erstellt sehr viele Vorschläge und präsentiert diese anschließend. „Viel hilft viel“ sagt man, aber manchmal ist weniger eben auch mehr. Und um die Floskelmaschine bis zum Schluss zu füttern: Man hat die Qual der Wahl, aus den vielen Vorschlägen einen wirklich passenden herauszufinden.
Tipp: Alle Designs lassen sich gleich noch komplett bearbeiten, die Auswahl hier gibt also nur eine Grundrichtung vor.
Was mir in dieser Auflistung komplett fehlte, ist eine „bäckertypische“ Grafik im Logo. Die klassischen Ähren und Brezeln tauchen leider nirgendwo auf. Dafür gibt es am oberen Bildschirmrand die Option „Symbol ändern“.
Auch bei den Symbolen gibt es Auswahl im Überfluss, darum ist die Suchfunktion dabei ein wichtiger Helfer. Zum Begriff „Ähre“ wurden aber nur Ohren gezeigt (möglicherweise ist hier der Umlaut nicht ganz kompatibel mit dem Suchsystem?). Ein weiterer Versuch mit dem Suchbegriff „Weizen“ ist deutlich erfolgreicher.
Auch zu Brezeln wird der Logo Maker fündig:
Nach der Symbolauswahl werden die vorgeschlagen Designs neu generiert und stehen zur Auswahl bereit.
Das Logo im Detail bearbeiten
Nicht immer sind die Vorschläge optimal, der Logo Maker neigt dazu die Symbolgrafik immer oberhalb des Textes zu positionieren. Was bei einem Logo, das in die Länge gehen soll, nicht so gewollt ist.
Und hier trumpft Wix jetzt ziemlich auf, denn im jetzt folgenden Schritt sind umfangreiche Bearbeitungen möglich und zeigt, was in modernen Browsern so alles möglich ist.
Am linken Bildschirmrand befindet sich eine Werkzeugleiste, mit deren Hilfe Änderungen vorgenommen werden können. Das Farbschema, der Name, der Slogan, das Symbol, eine umgebende Form und der Hintergrund können hier angepasst werden.
Alle Elemente des Designs können frei positioniert werden. Dabei unterstützt eine magnetische Einrastfunktion, die Objekte an den Kanten der anderen Elemente einrastet. Dazu erscheinen auch die passenden Hilfslinien.
Vergrößern, verschieben, drehen und in Kurven verwandeln
Bis auf das Verschieben der Objekte, finden alle Änderungen über Schieberegler oder die Eingabe von exakten Werten in der Werkzeugleiste statt.
Dort lassen sich die Objekte nicht nur verkleinern oder vergrößern, auch der Text kann in eine Kurve gelegt oder rotiert werden.
Die Bearbeitungsschritte gehen leicht von der Hand und wie das Ergebnis später wirkt, zeigen die verschiedenen Vorschaumöglichkeiten rechts (oben auf den Pfeil nach rechts klicken) .
Das Logo herunterladen
Ist das Logo fertig, soll es natürlich auch verwendet bzw. heruntergeladen werden. Mit einem Klick auf „Weiter“ erscheint der folgende Auswahldialog. Wer zum Logo eine Webseite bei Wix erstellen möchte, wählt Option 1, wer nur das Logo braucht, wählt Option zwei.
Für das Logo gibt es zwei Tarife. Im Preis von 49,99 € sind alle Logo-Dateien integriert. Von hochauflösenden PNGs bis zu frei skalierbaren SVGs (in verschiedenen Farbvariationen), hinzu kommen fertige Grafiken für Facebook, Instagram und Co.
Für 20,00 € gibt es nur die PNG-Dateien, was aber, wie oben ja beschrieben, für den Einsatz im Web und teilweise im Druck auch schon ausreichend ist/sein kann.
Mit beiden Tarifen sind auch die Nutzungsrechte im kommerziellen Bereich dabei. Es gibt also keine Probleme mit der Verwendung der Symbole oder bestimmter Schriftarten.
Fazit
Mit den bereits vorhandenen Mitteln bietet der Wix Logo Maker viele Möglichkeiten zur Gestaltung. Wünschenswert wären noch Ebenen, um Objekte hinter- oder übereinander zu legen. Cool wäre es auch, den Schriftelementen verschiedene Farben geben zu können. Aber ok, der Logo Maker ist noch ganz neu und wird sicherlich in Zukunft noch weiter verbessert und erweitert.
Insgesamt ein tolles Tool vom Anbieter Wix um schicke und abwechslungsreiche Logos zu erzeugen, auch der erst zum Schluss fällige Preis geht in Ordnung.