Täglich prasseln neue Trends, Tipps, Strategien, oder Best-Practices für die Optimierung von Webseiten auf uns nieder. Aus dem ganzen Brei das passende Konzept für die eigene Webseitengestaltung zu picken, ist ziemlich schwer. Hilft da ein Buch wie Web Fatale weiter?
Ich gebe zu, mein erster Eindruck vom Buch war: Brauche ich nicht. Jetzt, da ich es (fast) durchgelesen habe, würde ich sagen: Brauche ich nicht zwingend, ist aber nützlich. Das Lesen dieses Buches ist auf jeden Fall keine Zeitverschwendung.
Viel bekanntes Zeug – es muss nur umgesetzt werden
Worum geht es in Web Fatale? (Partnerlink zu Amazon) „Wie Du Webseiten gestaltest, denen niemand widerstehen kann“, lautet der Untertitel.
Das Buch ist in natürlich in Kapitel gegliedert, die sich mit den folgenden Themen beschäftigen:
- Usibilty
- User Experience
- Nutzer(ver)führung
- Nutzerbindung
- Marktstrategien
- Social Media
- Nutzertests
Die Kapitel Marktstrategien und Social Media sind nur bedingt für die eigene Webseitengestaltung zu gebrauchen, da es hier ja deutlich über die Grenze der eigenen Seite hinausgeht. Dadurch sind sie aber nicht weniger lesenswert.
Gute Beispiele wie man es machen (oder auch nicht machen) kann (oder sollte) finden sich in den Kapiteln zuhauf. Das ist gut und sorgt auch für die ein oder andere Idee, doch 1:1 lassen sich vermutlich nur wenige Dinge pauschal umsetzen. Denn nur wenige Konzepte lassen sich auf alle Zielgruppen verallgemeinern.
Beispiel meinerseits von der H&M-Webseite. Ich habe etwas gesucht, gefunden, in den Warenkorb gelegt, weitergeschaut und dann den Warenkorb gesucht. Nix, gibt es nicht.
Bei H&M heißt das Ding Einkaufstasche und sieht auch genau so aus. Ich habe es dann natürlich gefunden, war aber erstmal verwirrt.
Daraufhin habe ich auf einer eigenen Seite ein ähnliches Symbol einer Einkaufstasche (hier war aber der Schriftzug „Warenkorb“ dabei) gegen ein normales Warenkorbsymbol getauscht.
Resultat: Die Klicks auf den Warenkorb-Button haben sich erhöht.
Nun werden die H&M’ler ja nicht doof sein und die Wirkung Ihrer Einkaufstasche schon getestet haben. Hoffe ich zumindest. Auch wenn die Grafik einer Einkaufstasche vielleicht schöner ist, sie bricht einfach mit Standards. Und das ist nicht immer gut.
Und genau hier setzt, zumindest in meinen Augen, Web Fatale (Partnerlink zu Amazon) an, als Ideenlieferant oder Inspiration. Standards einzuhalten und doch mit Bekanntem zu brechen.
Usability, User Experience, Nutzerführung und Verführung
Webseiten sollen in erster Linie eines sein: Profitabel. Bis man da angelangt ist, kann auch schon mal viel Zeit ins Land gehen.
Damit die Webseitenbesucher quasi in die Conversion stolpern, muss an der Nutzerführung der Webseite gearbeitet werden. Hier gibt es bekannterweise haufenweise Stolperfallen.
Die drei Kapitel stehen thematisch schon sehr dicht beieinander und hätten auch eins ergeben können.
Ist der Nutzer erstmal in der Conversion, ist es natürlich schön wenn er wiederkommt und nochmal konvertiert. Dafür muss der Nutzer immer schön auf leichter Flamme weitergeköchelt werden. Auch in Sachen Nutzerbindung und den Möglichkeiten dazu widmet Autor Johannes Ippen in Web Fatale ein ganzes Kapitel. Was dann auch in Verbindung mit Social Media kombiniert werden kann.
Fazit
Web Fatale ist ein reich bebildertes Ideenbuch für die Optimierung der eigenen Webseite. Dazu zählt jetzt nicht OnPage-SEO sondern vom Design, Lesefluss, Inhalten, Interaktionen so ziemlich alles, wo auch richtig dicke Fehler gemacht werden können.
Wie oben schon erwähnt, werden sich nicht alle Ansätze auf die eigene Zielgruppe runterbrechen lassen. Was funktioniert, entscheiden letztlich die Besucher durch ihr Verhalten auf der Seite. Darum muss immer wieder viel getestet werden.
Als besonders hilfreich würde ich das Buch einstufen, wenn die Entscheidung ansteht die Webseite zu relaunchen oder erstmal mit ein paar Neuerungen in die bestehende Seite einzubauen sind.
Dafür gibt das Buch reichlich Futter, praktische Tipps zur Umsetzung (Code oder irgendwelche Programmanleitungen für die Umsetzung) finden sich im Buch aber nicht. Das ist aber auch nicht der Anspruch.
Jedes Kapitel wird begleitet von nützlichen Checklisten mit Punkten, die beachtet werden sollten, sowohl im positiven wie auch im negativen.
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