Nachdem ich 2016 schon recht angetan von der Bloo:Con war und ich für die diesjährige Veranstaltung auch noch die Tickets gewonnen habe, hieß es im Januar 2017 wieder das Ränzlein schnüren und nach Münster fahren.
Die Fahrt dauert zum Glück nur unter 2 Stunden. Da ich für Autobahnfahrten aufgrund schlechter Erfahrungen immer Stau und sonstige Hindernisse einkalkuliere, hatte ich noch Zeit ein wenig durch die Stadt zu latschen. Ein paar Eindrücke davon zeigt auch das Video.
Networking-Event am Vorabend
Die eigentliche Konferenz fand am 25. Januar statt, am Tag zuvor gesellten sich insgesamt drei verschiedene Workshops, an denen ich aber nicht teilgenommen habe. Dafür aber an dem, wirklich gelungenem Networking-Event am Abend.
Das die Abendveranstaltung das Prädikat „Gelungen“ bekommt, liegt an zwei Faktoren:
- Die Location
A2 am See. Ob mit dem Namen irgendwelche Assoziationen zur Autobahn gezogen werden sollen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall herrschte kein Stau und das schicke Restaurant liegt direkt am Ufer des in der Dunkelheit nur schwer auszumachenden Aasees.
Stehtische mit zu wenigen Sitzgelegenheiten in Form von Hockern erscheinen erst irgendwie doof, sind aber überaus nützlich. Nämlich dann, wenn das… - Glöckchen des Todes
klingelt (O-Ton Maik Bruns). Das Glöckchen erschallte ca. alle 25 Minuten und dann war ein Wechsel des Gesprächspartners fällig. Das funktionierte sehr gut und ermöglichte es, ein paar Teilnehmer der Veranstaltung kennenzulernen und auch einen Einblick in deren Aktivitäten und Arbeitswelt zu bekommen.
Übrigens waren auch die Häppchen sehr lecker. Ich empfehle Bloofusion, für nächstes Jahr die gleiche oder eine ähnliche Location zu wählen.
https://www.youtube.com/watch?v=pboTaIRA8rw
Bloo:Con 2017: Online-Marketing-Infos in zwei Tracks
Gingen 2016 noch alle Beiträge locker hintereinander in einem Saal weg, war die diesjährige Bloo:Con in zwei Tracks unterteilt. Jeweils drei Themenblöcke die wiederum mit bis zu drei verschiedenen Speakern oder Gästen gefüllt waren standen zur Auswahl bereit. Die Erweiterung liegt aber auch daran, dass im Gegensatz zum Vorjahr nicht nur die Mitarbeiter von Bloofusion selber als Speaker auftraten, sondern auch externe.
Einerseits ist Themenvielfalt ja prima. Doof ist es, wenn man sich nicht entscheiden kann was denn jetzt wohl am besten wäre. Das Problem betraf mich aber eher weniger, ich hätte unterm Strich den letzten Slot vermutlich gegen die Analytics-Session getauscht. Naja.
Content-Marketing, YouTube und Social Media
Halt, der erste Teil der Veranstaltung (von 09:00 – 10.30 Uhr) fand noch in einem großen Saal statt, der dann in der ersten Pause in zwei kleine aufgeteilt wurde.
In diesem ersten Abschnitt eröffnete Bloofusion-Chef Markus Hövener mit dem Thema „Wie David Goliath schlagen kann“, gefolgt von den wichtigsten Neuerungen in Sachen SEO und AdWords der letzten Monate.
Sehr unterhaltsam war Rechtsanwalt Dr. Martin Schirmbächer der die neuesten Absurditäten aus dem Juristen-Business präsentierte. Leute, wer ganz sicher gehen möchte niemals in irgendeine Falle zu tappen, schaltet jetzt besser den Rechner aus und nie wieder an!
Content-Marketing
Danach folgte die Session Content Marketing mit der Eröffnung von Markus Hövener und zwei weiteren Teilen von Andreas Schülke. Interessant waren hier besonders die Fallstudien.
Ein netter Effekt von Content Marketing ist ja, ein paar Links zu bekommen. Und genau hier mangelt es einfach oft an Möglichkeiten (ich möchte nicht immer alles auf fehlende Kreativität schieben) Themen aus dem eigenen Schaffensbereich interessant genug umzusetzen. Und zwar so, dass diese auch noch verlinkt werden.
In den vier vorgestellten Fallstudien waren auch Beispiele, die mit Beiträgen oder Ratgebern zu Themen Erfolg hatten, die mit der eigenen Branche des Verfassers direkt gar nichts zu tun hatten. Das ist also durchaus einen Versuch wert.
Video und YouTube
Nach der Mittagspause stand der Themenblock YouTube auf dem Programm, moderiert von Lisa Bekurdts. Als erster Speaker kam Moritz Dickfeld von YouTube mit dem Thema: YouTube: Was kann es? What’s next?
Leider nutzte YouTube/Google die Sache in meinen Augen für eine Verkaufsveranstaltung für die tollen VideoAds. Hier hätte ich mir ein paar Infos dazu erwartet wie Unternehmen Ihren Kanal besser aufbauen können und wo in den Tiefen der Einstellung vielleicht noch ein wenig gedreht werden kann. Sorry, Thema verfehlt.
Besser wurde es mit Filmproduzent Moritz Schleiffelder von http://www.heymo-studio.de/. Der, ironischerweise von technischen Problemen der Mikrofone geplagte, Filmemacher erzählte ein wenig aus seiner Tätigkeit. Und wie auch mit wenig Budget gute Videos zu machen sind. Gut geschildert am Beispiel vom YouTube-Kanal Apo-Rot, für die er einmal im Monat nach Hamburg kutscht und dann 10 Videos mit minimaler Ausrüstung in den Kasten bringt.
Interessanter Vortrag, der noch durch ein paar Equipmenttipps hätte aufgewertet werden können.
Teil drei der YouTube-Abteilung bestand aus einem Interview mit Gregor Hilden. Der Münsteraner betreibt einen Shop für Gitarren und einen zugehörigen YouTube-Channel. Auf dem Kanal stellt er Gitarren vor. Allerdings nicht so, wie man es jetzt vermuten würde mit Unboxing und viel BlaBla. Der Mensch sitzt einfach nur da und spielt. Über 64.000 Abonennten ohne ein Wort zu sagen. Nicht schlecht.
Der Satz „Wenn ich eine neue Gitarre im Video spiele, kann ich fest in der gleichen Woche mit einem Verkauf rechnen.“ spricht wohl für sich..
Social Media
Im ersten Teil stelle Julia Leutloff ein paar relevante KPIs für Social Media vor, der zweite Teil beschäftigte sich damit, wie diese auch in der Praxis erreicht werden können. Hier waren die Live-Beispiele direkt auf der Bühne und allesamt aus Münster. Leider bekomme ich jetzt die drei Namen der Protagonisten nicht mehr auf die Reihe, aber die Unternehmen noch: Münster 4 Life, Kawentsmann und die Finne Brauerei.
Allesamt sehr erfolgreich und der Möbelhersteller Kawentsmann bis vor kurzem sogar ohne eigene Webseite, Verkäufe entstehen über Facebook, Instagram und die damit verbundene Reichweite und Mundpropaganda.
Den Tagesabschluss bildete Felix Beilharz mit 11 heißen Social Media Tipps, die am Schluss trotz Zeitmangel sogar 13 waren. Ein kurzweiliger Vortrag, bei dem auch das ein oder andere hilfreiche rüberkam. Tipp: Aktuelle Trends wie die Meme erkennen und für den eigenen Bereich aufgreifen.
Fazit
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung und zum Vorjahr gefühlt deutlich gewachsen. Es ist halt keine SEO-Konferenz wo es den neuesten heißen Scheiss gibt. Falls es den noch gibt. Insgesamt eine sehr entspannte Veranstaltung und diese entspannte Art geht auch von dem rundum netten Bloofusion-Team aus. Steht für nächstes Jahr wieder auf dem Plan.
Ach so – zum Schluss auch noch vielen Dank für das gewonnene Ticket zur Veranstaltung!