Smartphones haben innerhalb weniger Jahre unseren Alltag stark beeinflusst und verändert. Nicht nur das wir zu jeder Zeit und an fast jedem Ort der Welt online sein können, sondern auch unser Verhalten.
Wir können jederzeit Suchmaschinen wie Google befragen, wenn wir etwas wissen wollen. Dies geschieht nicht nur per Suchanfragen über den Browser, sonder auch vermehrt gesprochen. Sprachassistenten in Smartphones und Homepods wie Google Home oder Alexa sorgen für eine immer stärkere Verbreitung gesprochener Suchanfragen. Voice Search stellt eine der großen Herausforderungen im Online Marketing und in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) dar. Wie sich diese darstellt klären wir in diesem Artikel.
Online Marketing im Zeitalter von Voice Search
Siri von Apple, Alexa von Amazon, Cortana von Microsoft oder Google Assistant von Google Home: Was auf den ersten Blick wie moderner Adel anmutet, sind Sprachassistenten, die mit jedem Tag ein bisschen besser werden und ständig hinzulernen. Auf eine gesprochene Frage des Nutzers bekommt dieser eine Antwort aus dem Internet. Voice Search ist in vielen Browsern oder Apps vorhanden und eines der wesentlichen Elemente der Sprachassistenten.
Die Suche per Sprachbefehl wächst – und somit auch die Anforderungen an Online Marketing, SEO oder auch Publisher.
Online Marketing Agenturen wie die Online Solutions Group müssen sich auf diese Entwicklung einstellen. Die Herausforderung dabei ist Websites auf die veränderten Suchanfragen vorzubereiten und deren Inhalte entsprechend zu optimieren. Der gleichen Herausforderung müssen sich auch Inhouse-SEO Abteilungen großer Unternehmen stellen.
Antworten auf die Anfragen optimieren
Zentrales Element sind auch bei der Voice Search die Keywords. Es wichtig zu wissen wo nach Kunden oder Nutzer fragen. Stellt ein Nutzer eine Frage an den Sprachassistenten, bekommt er eine Antwort aus dem Internet, meist direkt von Google. Diese Antworten werden aus den sogenannten Featured Snippets generiert. Sie sind eine Art Zusammenfassung von Google auf die gestellte Frage. Die Suchmaschine extrahiert dafür den Text aus den Webseiten und liest diese direkten Antworten vor.
Während bei einer Suchanfrage per Tastatureingabe die Ergebnisse dann in einem Block präsentiert wurde, in dem das Snippet hervorgehoben wird und gleichzeitig den Link zur Website enthält, werden die Antworten nur noch vorgelesen.
Daher sollten die Mitarbeiter im Online Marketing bei der Gestaltung der Texte mögliche Fragen des Kunden bzw. Nutzers direkt beantworten. Wurden die Anfragen beispielsweise bereits als Zwischenüberschriften gestellt, kann Google die passende Antwort darunter direkt verwenden.
Das funktioniert um so besser, wenn der Text nicht nur perfekt zur Frage passt, sondern auch entsprechend gestaltet ist. Wichtige Passagen und Aussagen sollten durch Fettungen oder kursive Schrift hervorgehobenen werden. So wird der Suchmaschine die Wichtigkeit dieses Auszugs verdeutlicht. Die konkrete Antwort sollte etwa 45 Worte umfassen. Enthält die Antwort Aufzählungen bietet sich die Gestaltung als Liste an.
Die Bedeutung von Klicks im Online-Marketing sinkt
Tippen die Besucher ihre Fragen in das Suchfeld der Suchmaschine ein und klicken bei der Antwort auf einen von Google angebotenen Link, ist es möglich sich im Online-Marketing nach den Klick-Zahlen richten.
So können die Kampagnen ausgerichtet werden und entsprechende Maßnahmen zur Optimierung ergriffen werden. Je größer der Bereich der Voice Search wird, desto weniger wird geklickt. Daher nimmt zwar die Anzahl der messbaren Klicks ab. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass das Interesse der Menschen im gleichen Maße abnimmt.
Die Sprachassistenten entscheiden, welche Antwort sie dem Suchenden geben – damit braucht dieser via Voice Search nicht mehr selbst auf das Suchergebnis zu klicken. Anders gesagt, muss der Benutzer nicht mehr selbst die Relevanz der Suchergebnisse einschätzen.
Diese Aufgabe übernimmt auch der Sprachassistent. Folglich sinkt mit dem steigenden Anteil Voice Search die Anzahl der Klicks und der daraus resultierende Traffic. SEO und Online Marketing müssen sich daran anpassen. Corporate Publisher brauchen andere Faktoren und Kennzahlen, die ihnen verraten, ob sie mit ihrem Marketing die Menschen erreicht haben.
Long-Tail-Keywords werden wichtiger
In der Suchmaschinenoptimierung sind die passenden Keywords der entscheidende Faktor. Dabei handelt es sich nicht nur um einzelne Worte, sondern längst um ganze Kombinationen und Phrasen. Das Online Marketing unterscheidet daher zwischen Short-Tail-Keywords für einzelne Keywords und Begriffe.
Über Long-Tail-Keywords hingegen werden mehrere Begriffe und Keywords zu einem Suchbegriff bzw. einer Suchanfrage kombiniert. Solange die Menschen Begriffe über eine Tastatur eingaben, solange waren die Short-Tail-Keywords vorherrschend und sorgten für den entsprechenden Traffic.
Stellen die Menschen jedoch eine Anfrage via Voice Search, formulieren sie oft ihre Fragen ausführlich und lang. Die Long-Tail-Keywords richten sich genau danach: Wird der Content an diesen ausgerichtet und optimiert, nutzen Google und Co dieses Angebot gerne. Dies ist beispielsweise möglich indem relevante Fragen als Überschriften verwendet werden.
Hier können die Long-Tail-Keywords natürlich verwendet werden, ohne den Lesefluss zu stören. In der darauf folgenden Antwort kann das Keyword dann mehrmals verwendet werden.
Lokale Angaben sind relevant
Wer mobil unterwegs ist, fragt sein Smartphone, wenn er etwas essen, trinken oder einkaufen möchte. Das geht wahlweise über die kleine Tastatur, aber auch per Voice Search. Je komfortabler diese Sprachsuche wird, desto häufiger wird sie auch genutzt.
Für das Online Marketing gilt es, diese Suchanfragen zu berücksichtigen. Wer die eigenen Einträge in den gängigen Branchenverzeichnissen immer auf dem aktuellen Stand hält, kann von dieser Suche profitieren.
Dazu gehören auch die Einträge, die auf Google My Business möglich sind. Können die Suchmaschinen die Antworten auf mögliche Fragen finden und sind diese so optimiert, dass sie einfach auf Suchanfragen vorgelesen werden können, lässt sich damit eine bessere Platzierung erreichen.
Hochwertiger Content ist entscheidend
Wer von Google und anderen Suchmaschinen per Featured Snippet ausgewählt wird, muss perfekte Antworten auf die gestellten Fragen liefern. Daher gilt für Voice Search wie für andere SEO-Maßnahmen im Online Marketing: „Content is King“.
Der Inhalt muss nicht nur korrekte Fakten liefern, die sich leicht verifizieren lassen, sondern diese auch visuell unterstützen. Das kann per Grafik, Bild oder Video, aber auch durch einen Verweis auf öffentliche Datenbanken geschehen. Wichtig ist, das jeweilige Thema umfangreich zu behandeln und alle möglichen Fragen dabei zu beantworten. Da Google formatierte Listen schätzt, könnte eine spezielle Seite mit den Antworten auf die gestellten Fragen sinnvoll sein.