Der effektive Marketing-Gag von Andreas Graap



Viel wurde bereits über die Marketing-Aktion von Andreas Graap und seinen drei Broschüren geschrieben. Die einen finden’s scheiße, die anderen supergut – wie immer halt. Hier nun auch mal eine Meinung dazu und ein „Unboxing“ der drei Büchleins.

Drei Broschüren, jede zu einem Einzelpreis von 49,00 Euro. Das ist nicht unbedingt günstig. Gott sei Dank hat die Druckerei einen Fehler gemacht und das Papier zu dünn gewählt. Und so konnte Andreas Graap mit der Auflage nichts anfangen und bot alle drei Broschüren gegen eine Versandkosten- und Handlingpauschale von 4,95 € an. Also alle drei Heftchen mit den ultimativen Geheimtipps und dabei auch noch ca. 135 Euro sparen?
Wer kann da schon nein sagen?

Broschüre mit Checklisten

12 Seiten voller checklisten

Fake oder Wahrheit?

Die Story klingt auf den ersten Blick recht logisch. Wer schon mal 60.000 verdruckte Flyer in die Tonne treten musste, ist froh, wenn er Ware mit leichten Mängeln trotzdem an den Mann bekommen kann. Ob das nun ausgerechnet völlig umsonst (statt der vormals 49,00 €) sein muss, naja…
Auf den zweiten Blick versteckt sich hier eher ein ausgeklügelter Marketingschachzug. Ein vormals hochpreisiges Produkt aufgrund eines (angeblichen?) Fertigungsfehlers zu verschenken.
Die ganze Aktion schlug ziemliche Wellen, auch kritische Stimmen meldeten sich zu Wort. Nicht ganz unberechtigt, denn auch wenn zig-mal beteuert wurde die Broschüren wären tatsächlich verdruckt, haftet dem ganzen doch dieser übliche Internet-Marketer-Schleim an…

Broschüre 7 Schritte Verkaufsprozess

Was ist nun dran an den Broschüren?

Naja, wie mittlerweile selbst berichtet, lässt sich aus der Aktion als Käufer schon viel mitnehmen, auch wenn die Broschüren nur aus blankem Papier bestehen würden.
Und da hat der Gute nicht ganz Unrecht, denn der Verkaufsprozess an sich beinhaltete nicht nur den Kauf der drei Broschüren, sondern bot gleichzeitig noch den ein oder anderen Mitnahmeartikel an. Besonders auffallend ist aber der Schubser, mit dem die ganze Aktion angeschoben worden ist (siehe Story oben).
Zum Inhalt der Broschüren möchte ich gar nicht viel sagen, ich habe sie mir auch noch nicht ganz genau angesehen, wage aber zu behaupten: Das kann man auch in der Form irgendwo anders nachlesen…

Einen kleinen Einblick gibt es in diesem Video (ich bitte den Ton zu entschuldigen):

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https://www.youtube.com/watch?v=kL5A8fXsXOs

Schlussendlich: Alles richtig gemacht

Andreas Graap hat mit seiner Aktion eigentlich alles richtig gemacht. Es gab die Zweifler, die Hurra-Rufer – die einen fanden’s scheiße, die anderen fanden’s geil.
Kurzum: Durch die Story dahinter, dem vermeintlich günstigem Angebot und dem Verkaufsprozess an sich hat das Ding ziemlich viel Reichweite erzeugt. Das kann man gut finden, grenzwertig oder als Verarsche bezeichnen, es hat auf jeden Fall gewirkt und Aufmerksamkeit erregt.

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Ein Kommentar:

  1. Interessant, habe das nur nebenbei in einem Podcast mitbekommen. Danke für die Auflösung. Grüße.

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