Nischenseiten-Challenge 2018: YouTube-Videos & Tipps für den Einstieg



Zeitgleich mit der neuen Nischenseite startete ja auch der Kanal auf YouTube. Dieser Beitrag liefert einen Einblick in den Aufwand und die Resultate.

Das erste Video habe ich am 10. Oktober hochgeladen. Es hat heute, am 30.12.2018, knapp 700 Views und damit nicht besonders viele Aufrufe. Andere Videos liefen da in kurzer Zeit deutlich besser, was aber auch mit der Reichweite des gesamten Kanals zu tun hat, die in diesem Zeitraum deutlich gestiegen ist.

Hier geht’s zum Video

Aus heutiger Sicht ist dieses Video ziemlich schlecht. Ich gehe aber grundsätzlich so vor, die Sachen wirklich zum ersten Mal in den Videos auszupacken, Nur bei den Erweiterungen zur GraviTrax konnte ich meine Neugier schwer zügeln…

Insgesamt befinden sich auf dem Kanal derzeit 31 Videos, die seit der Kanalerstellung am 27. September über 46.000 Minuten Wiedergabezeit und über 25.000 Aufrufe generiert haben. Insgesamt sind es 134 Abonnenten – viel mehr als ich erwartet hätte. Klar, mit einem Let’s-Play-Kanal für irgendein angesagtes Videospiel sind diese Werte vermutlich zum Totlachen.

coogelbahn.de YouTube Analytics

Blick in die YouTube-Analytics von coogelbahn.de

Abonnenten, Likes, Interaktion, Watchtime und Video-SEO

Ich wollte absichtlich keinen Artikel schreiben wie „8 Tipps wie deine Videos auf YouTube endlich erfolgreich sind“. In diesen Artikeln steht überall der gleiche, immer wiedergekäute Kram drin. Und den kennt mittlerweile sowieso jeder.
Wo selten jemand drauf eingeht sind andere Faktoren die bei YouTube ebenfalls eine Rolle spielen. Wie stark diese einzelnen Faktoren gewichtet werden, ist ein ähnliches Geheimnis wie der Google-Algorithmus.

Abonnenten

Abonnenten sind wichtig und die „Follower“ auf YouTube. Wird der Kanal abonniert, bekommt der Nutzer die neuesten YouTube-Videos direkt bei YouTube angezeigt. Ich meide zum Beispiel mittlerweile die Startseite von YouTube, weil mich nicht interessiert was mir YouTube empfiehlt. Darum geht mein Bookmark im Browser direkt auf die Abo-Seite. Dadurch habe ich bei jedem Aufruf im Blick was andere, die ich abonniert habe, neu veröffentlichen.

Je mehr Abonnenten, desto besser. Vor allem für eine Monetarisierung der Videos die ja leider erst ab 1000 Abonnenten möglich ist. Da liegt die Verlockung natürlich nahe auf die Suche nach diversen Angeboten zu gehen und einfach Abonnenten zu kaufen. Dazu würde ich aber nicht raten, denn das sind keine echten User. Erst letztlich hat ein Bekannter über 500 Abonnenten verloren, weil YouTube inaktive Konten gelöscht hat.

Ein natürliches Wachstum von Abonnenten ist wichtig. Tut sich wochenlang nur wenig und innerhalb weniger Tage wächst die Zahl rasant an ohne das die Videoaufrufe entsprechend steigen, springt garantiert irgendein Alarm bei YouTube an.

Um das Abonnieren zu erhöhen blende ich in jedem Video 1-2 Mal einen entsprechenden, animierten Hinweis dazu ein. Auch im Abspann ist in jedem Video der Abo-Button auffällig eingesetzt.
Bei moderierten Videos sollte auch noch immer mal ein Hinweis auf Likes, Kommentare und Abos gegeben werden, was ich allerdings auch regelmäßig vergesse…

Likes für Videos

Likes für Videos sind natürlich auch wichtig. Je mehr Likes ein Video hat, desto besser wird es ranken. Nun lassen sich auch Likes kaufen, aber auch davon ist aus den eben bereits genannten Gründen wieder abzuraten. 100 Videoaufrufe und 95 mal den Daumen hoch ist kein natürliches Aussehen, Stichwort Alarmglocken.

Kommentare und Feedback

Kommentare zu den Videos sind wichtig. Auch wenn es schwer fällt manchen Kommentar aufgrund der Schreibweise ernst zu nehmen oder aufgrund mangelnder Zeichensetzung überhaupt korrekt zu interpretieren, ist es auf jeden Fall ratsam darauf einzugehen.
Die Kommentare entstehen aber nicht von alleine, darum kann es ratsam sein im Video direkt darauf hinzuweisen oder das Video gleich so anzulegen, das offene Fragen da sind oder etwas ungeklärt bleibt.
Kontroverse Dinge im Video können auch die Diskussion darunter anregen.

Watchtime – möglichst viele Videominuten

Als ziemlich wichtigen Faktor schätze ich die Watchtime aller Videos auf dem Kanal ein. Und hier gelangt der „Videoproduzent“ schnell in eine Zwickmühle. Mache ich lange Videos um die Watchtime zu erhöhen? Und wenn ja, kann ich im Video Inhalte bieten, die den Zuseher auch wirklich über 10 Minuten bei der Stange halten? Oder produziere ich kurze Clips mit denen ich meinen Zuschauern nicht zuviel wertvolle Lebenszeit verschwende?

Hier heißt es probieren und analysieren.
Bisher habe ich die Videos der gebauten Kugelbahnen so aufgebaut, dass zunächst eine Detailansicht der Bahn kommt und erst später der Durchlauf der Kugeln beginnt.
Egal wie kurz oder lang das Video ist, mehr als 70% durchschnittliche Wiedergabedauer erreiche ich bei keinem Video.
Auch hier empfiehlt sich, auf seine Zuschauer zu hören. Denn ein Feedback war zum Beispiel fehlender Überblick über den Grundaufbau der Bahn. Darum werde ich einige der demnächst  kommenden Videos anderst schneiden. Erst der komplette Bahndurchlauf und dann hinterher Detailaufnahmen der einzelnen Bahnteile.
Aber: Eigentlich sind 60-70% Watchtime ist bei einem Video von zwei Minuten Länge nicht schlecht, wenn man mit einbezieht das der Abspann ja auch mit 20 Sekunden an jedem Video hängt.

Mehr Abonnenten, Views und Likes auf YouTube bekommen

Aber wie bekommt man nun so einen Kanal in Fahrt? Das ist gar nicht so einfach und ich möchte auch gar nicht sagen, dass der Kanal überhaupt in Fahrt ist.
Absehen würde ich auf jeden Fall davon Likes und Abonnenten zu kaufen, bei reinen Videoaufrufen kann man da vielleicht noch diskutieren…
Problem: Hier muss man Geld in die Hand nehmen.

Es gibt Facebook-Gruppen, bei denen Kanalbetreiber sich gegenseitig Abos geben. Diese habe ich benutzt, aber auch nur ganz dezent. Ich selber abonniere mit dem coogelbahn.de-Kanal auch nur andere Kanäle, deren Inhalte ich interessant finde. Es geht dabei aber nicht nur um Abos, sondern eben auch um die Watchtime. Da kann man einfach einen Link zu einer Playlist in den Gruppen posten, die dann von anderen Nutzern angeschaut wird. Das beruht aber eben auch alles auf Gegenseitigkeit.
Diese Maßnahmen habe ich vor allem Ende November getätigt, daher ist das als „Anschubfinanzierung“ zu sehen. Die Zahl der Abonnenten wuchs vor allem in der zweiten Dezemberhälfte stark an.

Letztendlich ziehe ich folgende Faktoren in ein vernünftiges Wachstum für den Kanal mit ein:

  • 1. Konstante Uploads von neuen Videos
  • 2. Mit dem Account bei anderen Kanälen interagieren (mache ich noch zu wenig)
  • 3. Normal aussehendes Wachstum bei Views und Abonnenten
  • 4. Spaß am Thema

Tipps für Videos

Zuallererst sollte der Zeitaufwand für Videos nicht unterschätzt werden. Es klingt immer alles so einfach, ist aber sehr zeitaufwändig. Auch der Schnitt der Videos ist nicht einfach mal nebenbei erledigt. Wer bisher gar keine Erfahrung mit Videoschnitt hat, kann auch hier erstmal eine ganze Weile Einarbeitungszeit einplanen.

Aussagekräfitge Videotitel, ein klickgeiles Vorschaubild und eine gute Videobeschreibung – wie oben bereits erwähnt sind das so die Standardtipps die unbedingt beachtet werden sollten. Was bei vielen Kanälen aber immer noch nicht der Fall ist.
Und das alles nützt auch überhaupt nichts, wenn der Content, also das Video, hinterher Schrott ist. Schrott im Sinne von: Uninteressant, schlechtes Bild und schlechter Ton.

YouTube Kanal Startseite

Die Startseite des YouTube-Kanals

Ein Stativ

Wichtig für ein Video ist ein Stativ, vor allem wenn man alleine dreht ist das unsersetzlich. Ich hätte gerne jemanden der mich „aus der Hüfte“ filmt, weil eine leichte Bewegung in der Kamera das Video irgendwie lebendiger macht. Geht aber nun mal nicht.
Mein derzeitiges Stativ habe ich hier bereits vorgestellt.

Vernünftiges Licht beim Video

Es kann niemals hell genug sein! Darum ist bei Videos unbedingt Licht erforderlich. Dafür reicht aber die normale Deckenfunzel selten aus. Um ein paar Softboxen führt deswegen auch kaum ein Weg vorbei. Diese produzieren helles Tageslicht, durch den vorgespannten Stoff lässt sich dieses abmildern um zu harte Schatten zu vermeiden. Hier lohnt es sich, einfach mal bei eBay oder Amazon zu stöbern. Oft gibt es brauchbare Scheinwerfer im Doppelpack für um die 50 Euro.

Guter Ton für das Video

Ebenfalls wichtig ist der Ton. An meiner Canon ist zwar ein integriertes Mikrofon dran, was aber komplett für die Tonne ist. Das mag am Smartphone besser sein, aber überzeugend ist auch das in der Regel nicht. Abhilfe schafft hier ein externes Mikrofon. Für die Canon verwende ich seit einiger Zeit das Boya Lavaliermikro was für den günstigen Preis wirklich erstaunlich guten Ton abliefert.
Am Smartphone verwende ich das Comica, was in Verbindung mit der Canon aber ein enormes Rauschen produziert. Diese Richtmikrofone vermindern den Kabelsalat beim Filmen.

Zum Filmen reicht ein Smartphone

Wer nur ein Smartphone zum Filmen zur Verfügung hat, sollte damit filmen. Selbst Mittelkassegeräte wie mein Nokia 6 machen gute Videos – sofern das Licht stimmt.
Es scheitert eher an der Kamera-App, wenn sich Dinge wie der Autofokus nicht abstellen lassen sorgt das unter bestimmten Lichtbedingungen für ein Pumpen im Bild. Sehr nervig.
Für Android-Geräte empfehle ich da die App Open Camera, mit der sich so ziemlich jede Einstellung manuell vornehmen lässt.

 



7 Kommentare:

  1. Hallo Steffen, schön das Du Dich noch für einen Report entschieden hast.

    Ich habe ja auch zwei Youtube Kanäle mit denen ich damals bevor es an die neuen Regeln ging auch ein bisschen was verdient habe.

    Ich bin eher für kurze Clips.

    Ich weiß nicht ob Du es schon gewusst hast. Neben den 1000 Abonnenten muss man auch noch 4000 Stunden vorweisen können. Gekaufte Abonnenten werden wohl kaum 4000 Stunden schauen.

    Aber ich habe mal bei Dir gerechnet.
    Du hast in drei Monaten 766 Stunden und 134 Abonnenten.
    Wenn es dann so weitergeht brauchst Du noch zwei Jahre um die Abonnenten zusammen zu bekommen aber nur noch 15 Monate um die 4000 Stunden zu bekommen.

    Mit 1000 Views verdient man so ca. 1 Euro . Da hättest Du dann bei 4000 Stunden so 125 Euro verdient.

    Viel ist es nicht aber für ein Hobby kann es ok sein.

    Hast Du eigentlich schon ein paar Kugelbahnen verkauft?
    Müsste doch eigentlich schon zumindest über den Youtube Kanal.

    Wie viele Besucher kommen über den Youtube Kanal auf Deine Seite?

    Nun wünsche ich aber erstmal einen guten Rutsch ins neue Jahr.

    Grüße Lothar

    • Ja, ich weiß. Ich habe/hatte einen anderen Kanal, der hat ganz nette Einnahmen gemacht. Von den Views her war es kein Problem, aber die Inhalte sind nicht unbedingt geeignet Abos zu bekommen – darum ist der aus der Monetarisierung geflogen. An einem bestimmten Punkt muss man sich fragen, ob man so Läden wie Google kostenlos die Inhalte bereitstellt. Gäbe es ein halbwegs brauchbares Gegenstück zu YouTube, wäre ich dort.
      Im Falle von coogelbahn.de bringt YouTube fast nichts an Traffic. Da liegt Pinterest deutlich drüber, obwohl ich das sträflich vernachlässige. 99% des YouTube-Publikums liest nicht und so kommen da auch keine Klicks zustande.

  2. Hi Steffen,

    super Tipp mit der Open Camera App. Damit lassen sich in der Tat weitaus bessere Aufnahmen herausholen.

    Schön, übrigens, dass du (vorerst) weiter bei der NSC dabei bist. Deine Artikel gehören zu dem Gehaltvollsten, was man da so zu lesen kriegt, und ich nehme immer so Einiges für mich mit.

    Grüße
    Robert

    • Danke – ich muss ehrlicherweise gestehen das ich deine Berichte bisher noch überhaupt nicht wahrgenommen habe. Oder hast du dein Layout komplett geändert? Bin ich einfach zu unaufmerksam in den letzten Wochen?

      • Das macht nichts, ich lese auch nicht alles.
        simplebird.de nutze ich ohnnehin nicht wirklich als Blog, sondern nur so nebenbei für Experimente und Spielereien mit Themes, Plugins und um mein bisschen CSS, PHP und JavaScript zu verbessern – das Layout ändert sich dabei natürlich ab und zu, ja.

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