Das kennt wohl jeder: In einem Webshop wird rumgestöbert und kurz darauf verfolgen einen die personalisierten Werbeanzeigen bei Facebook. Schuld ist der Facebook-Pixel, der seit Neuestem aber deaktiviert werden kann.
Facebook geht es dabei aber kaum um den Datenschutz und eine bessere Privatsphäre des Nutzers. Vielmehr sollen durch diese Möglichkeit der Deaktivierung des Pixels zukünftige Strafzahlungen an die EU vermieden werden.
Denn Facebook beschneidet mit dieser Deaktivierung das Angebot für seine Werbekunden, die durch die Deaktivierung des Facebook-Pixels natürlich deutlich weniger zielgerecht ihre Anzeigen ausspielen können.
Was macht der Facebook-Pixel?
Kurz gesagt, senden Webseiten, in die der Programmcode von Facebook eingebunden ist, Daten des Besuchers an Facebook. Im Optimalfall ist der Besucher auch gleichzeitig noch bei Facebook eingeloggt und kann direkt zugeordnet werden. Aber auch mit den anderen gesendeten Daten lassen sich bestimmte Personen später wieder ziemlich ansprechen.
Ein Traum für jeden Werbetreibenden, Warenkobabbrecher mit speziellen Rabatten wieder in den Shop zu locken. Ein noch größerer Traum für Facebook, diese Möglichkeit zu bieten und zu verkaufen.
So wird der Facebook-Pixel deaktiviert
Natürlich ist die Deaktivierung nicht mit zwei Mausklicks zu erreichen. Benannt wird die Option übrigens „Aktivitäen außerhalb von Facebook“, was für Otto-Normal-Anwender wohl nicht gerade auf irgendwelche Werbemaßnahmen hindeuten mag. 99% der Nutzer werden nicht einmal wissen, dass so etwas wie ein Facebook-Pixel überhaupt existiert.
Beschrieben wird hier der Vorgang der Facebook-Webseite im Desktop-Browser, in der App ist die Deaktivierung aber ebenfalls möglich.
Der erste Schritt führt in die Einstellungen des Facebook-Accounts und dann zum Menüpunkt „Deine Facebook-Informationen“.
An dieser Stelle dürfte Facebook dann mit einer erneuten Passwort-Abfrage nerven. Das wird keine sicherheitsrelevanten Gründe haben, schließlich ist man ja eingeloggt. Durch diese Maßnahme wird bereits ein großer Teil der Nutzer abgehalten werden, den Vorgang weiter zu verfolgen, weil das Passwort gerade nicht parat ist.
Nach der Passworteingabe folgt ein kleiner Dialog mit Erklärungen und ein paar Icons, welche genutzten Webseiten und Dienste bereits Daten an Facebook gesendet haben.
Rechts „Deine Aktivitäten außerhalb von Facebook verwalten“ auswählen.
Und ja, natürlich präsentiert sich ein weiterer Dialog als Hürde. Hier unten „Künftige Aktivitäten verwalten“ auswählen.
Im dritten Punkt „Künftige Aktivitäten verwalten“ erscheint der folgende Dialog. Noch einer!
Genau! Nun wird auf „Künftige Aktivitäten verwalten“ geklickt!
Mit einem Klick auf den blauen Radio-Button wird der Facebook-Pixel deaktiviert. Das gilt natürlich nur für die zukünftig gesammelten Daten, nicht für die bereits existierenden!
Um auch die bestehenden Daten zu entfernen, muss auch der Verlauf gelöscht werden. Dies geschieht wieder zwei Dialog zuvor über den Button „Verlauf entfernen“.
Fertig.
Ob diese Funktion wirklich greift? Tja, da muss man Facebook eben vertrauen. Da ist es wohl risikoloser mit einem Löwen fangen zu spielen.
Abhilfe schafft auch der richtige Browser, der Firefox blockiert in den neuen Versionen so ziemlich alles unerwünschte bereits vollautomatisch weg.