Test: Cherry MX-Board 3.0 Black



Wer hat sich schon mal ernsthaft Gedanken über seine Tastatur gemacht? Häufig sind die bei einem neuen Rechner mitgelieferten Tastaturen ziemlich billige Dinger. Zu Anfang geht’s, aber Vielschreiber werden sich schnell nach etwas anderem umsehen. Dem Tastaturkäufer werden dann auch mechanische Tastaturen auffallen. So wie die hier getestete Cherry MX-Board 3.0 Black.

Was ist eine mechanische Tastatur?

Herkömmliche Tastaturen drücken die Tasten nach der Betätigung mit einer Gummikappe wieder in die Ausgangsposition zurück. Mechanische Tastaturen verwenden hierfür richtige Schalter, die an einem bestimmten Druckpunkt ausgelöst werden und von einer Feder wieder in die Ausgangsposition gedrückt werden. Das sorgt für eine gewisse Präzision beim Schreiben, an die man sich sehr schnell gewöhnen kann. Zudem sind mechanische Tastaturen langlebiger als herkömmliche Eingabegeräte.

Mechanische Tastatur: Cherry MX-Board 3.0 Black

Der Wechsel zur mechanischen Tastatur

Bisher habe ich sowohl im Büro wie auch daheim die gleiche Tastatur verwendet. Diese sind auch vom Hersteller Cherry und ist vom Tastenhub sehr nah (wenn nicht identisch) an einer Notebook-Tastatur. Damit ging das Schreiben fix von der Hand und eigentlich habe ich da nichts zu bemängeln.

Aber: mal was Neues anschauen kann nicht schaden und so habe ich gleich die mechanische Tastatur angeschlossen, auf der auch dieser Text entsteht. Und trotz wesentlich kleinerer Tasten und einem längeren Weg zum Druckpunkt hatte ich erstaunlicherweise überhaupt keine Probleme in gewohnter Art loszutippen.

Auch die Vertipper haben sich nicht erhöht. Im Gegenteil habe ich eher das Gefühl die Tasten noch sicherer zu treffen als bei der seit Jahren gewohnten Tastatur.

Test Cherry MX-Board Oben

Mechanik in vier Farben

Cherry bietet seine mechanischen Tastaturen in vier Varianten an. Diese unterscheiden sich nach verschiedenen Schaltern und werden farblich unterschieden.

  • Rot: ohne spürbaren Druckpunkt und mit minimalem Widerstand
  • Braun: Soft-Druckpunkt und mit minimalem Widerstand
  • Blau: hörbarer Klick-Druckpunkt und geringer Widerstand
  • Schwarz: ohne spürbaren Druckpunkt und mit mittelstarkem Widerstand

Die sanften Schreiber unter uns werden wohl die braune Variante bevorzugen, für Spieler ist die rote Variante wohl am Besten geeignet. Die hier getestete Version mit schwarzen Schaltern ist eher für „Tastaturhacker“, die so richtig in die Tasten hämmern.

Diese schwarze Version löst den eigentlichen Kontakt, also dem Erscheinen des Buchstabens auf dem Bildschirm, bereits im ersten Drittel des gesamten Tastenhubes aus. Dadurch wird der Weg zum Auslösen des Kontakts natürlich deutlich verkürzt und ähnelt damit mehr der flachen, zuvor verwendeten Tastatur. Vielleicht ist darum auch der Umstieg so leicht gefallen. Für Spieler ist das in Verbindung mit dem etwas höheren Widerstand als bei der roten Version wahrscheinlich auch nicht ganz unpraktisch.

Als weitere Features bietet die Tastatur eine WinKey-Sperre. Damit werden die Windows-Tasten deaktiviert und können nicht mehr versehentlich betätigt werden. Und dann gibt es noch den NKRO. Nein, das ist keine neue Boygroup, sondern NKRO steht für N-Key-Rollover. 14 Tasten lassen sich gleichzeitig drücken und werden auch vom Computer registriert. Mir ist nicht wirklich klar, wofür man sowas benötigt – wahrscheinlich irgendetwas für Profi-Gamer.

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Die Tastatur bietet nur die nötigsten Funktionstasten. Leiser, Lauter, Ton aus und Rechner aus. Reicht mir völlig. Cherry bietet eine Software an, mit der die F-Tasten anders belegt werden können. Das ist für den einen oder anderen vielleicht interessant. Auf den ersten Blick sind keine LEDs zu entdecken, die den aktuellen Status von Shift-Lock oder dem Nummernblock anzeigen. Diese sind nicht im Tastaturgehäuse verbaut, sondern in den Tasten selber.

Bei einer neuen Tastatur stelle ich als erstes immer die hinteren Füße hoch. Ich benötige beim Tippen einfach einen gewissen Winkel. Diese Aufsteller fehlen natürlich auch bei dieser Tastatur nicht. Mitgeliefert werden auch zwei Gummis, die über die Aufsteller gestülpt werden können und so vor Kratzern auf dem Tisch schützen.

Auch für Anwender, die keine aufgestellten Tastaturen mögen, hat Cherry eine Lösung im Karton. Um auf einer glatten Oberfläche die Tastatur vor verrutschen zu sichern, liefert Cherry dreieckige Antirutschaufkleber mit, die einfach an der Unterseite der Tastatur in die vorgesehenen Aussparungen geklebt werden können.

Test Cherry MX-Board LED - Tastaturansicht

Für Vielschreiber sind mechanische Tastaturen gut geeignet

Verarbeitung

Das Schreibgefühl auf dieser mechanischen Tastatur versetzt einen zurück in die 80er Jahre – ist aber dennoch viel besser. Die Tastatur ist recht kompakt und die Mechanik der Tasten lässt wirklich nicht zu wünschen übrig. Das Gehäuse ist aus Plastik, allerdings verstärkt mit einer Metallplatte.

Diese gibt ordentliches Gewicht und lässt die Tastatur solide wirken. Knarzen tut nichts, auch wenn sich das Gehäuse der Tastatur mit Kraft durchaus ein wenig verwinden lässt. Aber in der Regel steht diese ja auf dem Tisch und wird wohl außer zum Chipskrümel ausschütteln nur selten bewegt.

An den Rechner wird die Tastatur mit einen USB-Kabel verbunden. An einem USB – PS/2-Adapter hat sie nicht funktioniert. Das Kabel liegt separat im Karton und wird in den Micro-USB Anschluss der Tastatur eingesteckt. Dieser liegt etwas ungünstig an der Rückseite der Tastatur genau in der Mitte. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Test Cherry MX-Board USB

Ein wenig deplatziert: Der USB-Anschluss in der Mitte der Rückseite

Fazit zum Cherry MX-Board 3.0 Black

Als langjähriger „normaler“ Tastaturanwender war ich doch erstaunt, wie leicht der Umstieg gefallen ist. Insgesamt gefällt mir die Tastatur sehr gut, auch das Schreibgefühl ist in Ordnung. Ein Manko für mich: Ich mag eigentlich keine schwarzen Tastaturen. Ich habe lieber weiße Tasten mit schwarzer Aufschrift. Allerdings ist das ein Kompromiss, den ich bei diesem Gerät durchaus eingehen kann. Was für mich mehr Eingewöhnung benötigen wird, ist der Krach den die Tastatur macht. Im direkten Vergleich zur Vorherigen Tastatur ist das schon eine merkbare Steigerung.

Kommen wir noch zum Preis, denn der ist auf den ersten Blick recht üppig: Mit ca. 60 Euro greift das gute Stück in die Kasse. Vielschreiber benötigen aber eine vernünftige Tastatur, da spielt der Preis nur eine Nebenrolle. Durch die längere Lebensdauer der mechanischen Tastatur dürften sich die Kosten, rechnet man diese mal auf Monate um, wohl im Bereich unter einem Euro bewegen.

Vielen Dank an die ZF Friedrichshafen AG für die Bereitstellung des Testexemplares.



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Review Date
Reviewed Item
herry G80-3850LUBDE-2 MX-Board 3.0 Professional Tastatur USB schwarz - Black Switches
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