So ein Wechsel des Internet- und Telefonanbieters ist immer mit einem flauen Gefühl im Magen verbunden. Immerhin hört man ja nur immer die Geschichten, die meist mit einem völligen Versagen der Provider aufwarten. Der Wechsel von 1&1 zu Unitymedia fiel (im Kopf) nicht leicht und ist auch noch nicht komplett vollzogen. Aber für eine kleine Bestandsaufnahme ist jetzt mal Zeit.
Der Weggang von 1&1 fiel sehr schwer. Das mag komisch klingen, denn von denen hört man doch auch nur schlechtes, oder? Hier geht es aber um die Funktion als DSL- und Telefonanbieter, nicht um irgendwelche Webhosting-Geschichten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mit 1&1 niemals irgendwelche Probleme auftraten. Der Kundenservice war immer freundlich, zugesagte Rückrufe erfolgten, der Umzug verlief problemlos und der 6000er DSL wurde ohne Zutun zu einem 16000er geschaltet. 11 Jahre sind ins Land gezogen, in denen auch der Telefonanschluss irgendwann mitgenommen wurde. Also eigentlich alles in Butter, wieso dann ein Wechsel?
In letzter Zeit wurde der Anschluss ein wenig langsamer. Von einem 12000er Anschluss träumen immer noch viele, aber wenn die FritzBox jahrelang stolz Werte über 15000 verkündet und diese dann dauerhaft runtergehen ist das schon nicht ganz wegzudenken. Zahlen tut man schließlich für 16000. Primär kann da 1&1 nix für, die mieten hier auch nur die Leitungen von der Telekom. Das Problem: Es ist keine Steigerung mehr in Sicht. Die Telekom beschneidet ja lieber das Trafficvolumen als in schnellere und bessere Netze zu investieren.
Also beginnt man sich nach Alternativen umzuschauen: Wir sind hier auf dem Land und aufgrund der Erfahrungen mit den Mobilfunknetzen geht die Lust auf LTE ziemlich gegen Null. Bleibt nur noch Internet über Kabel und das liefert hier in Hessen Unitymedia.
Internet & Telefon beim Kabelanbieter
Der Kostenfaktor, oder besser eine Ersparnis, war kein Wechselgrund. Aufgrund der Komfort-Telefon-Option liegt die Ersparnis hinterher bei nicht mal 10% monatlich. Verlockend allerdings ist das Angebot von Unitymedia solange die Kosten zu erlassen, wie der alte Vertrag noch läuft. Das ist eine gute Aktion, steigen doch die Chancen dadurch immens einen reibungslosen Übergang zu erleben.
Am Donnerstag, den 08. August erfolgte die Bestellung. Bis auf die Bestätigungsmail geschah erstmal nichts. Am folgenden Montag rief der Techniker an und wollte für den nächsten Tag einen Termin machen. Das passte natürlich nicht und so verschoben wir es auf den 22. August.
Zwischendurch kamen einige Schreiben, die über die weitere Vorgehensweise informierten, doch dazu später mehr. Der Techniker kam und installierte, dort wo das Kabel von der Straße ins Haus kommt, eine komplett neue Anlage, maß alle Dosen durch und arbeitete sehr gründlich. Der Zeitaufwand für die ganze Installation lag bei über zwei Stunden, nachdem die FritzBox hochgefahren war lieferte der Anschluss auch wirklich seine volle Leistung. Respekt!
Der alte Vertrag bei 1&1 läuft noch einige Zeit, die alten Telefonnummern können erst nach Ende der Laufzeit von Unitymedia übernommen werden. Unitymedia stellt aber Rufnummern als Übergangslösung zur Verfügung – wer sie denn braucht.
Wie schnell ist Internet über Kabel?
Beim Surfen spürt man kaum einen Unterschied zum 16000er DSL. Bilder laden gefühlt eine Zehntelsekunde schneller, aber das war es auch. Videos benötigen natürlich weniger Zeit zum Buffern und Downloads gehen (je nach Gegenseite) regelrecht rasant ab. Der Upload beträgt 2,5 MBit und geht auch erfreulich schnell. Die von Unitymedia gelieferte FritzBox 6360 bietet die üblichen praktischen und zuverlässigen Funktionen wie man Sie von AVMs beliebten Routern eben kennt.
Das sollte man beim Wechsel von DSL zu Kabel beachten
Damit der Wechsel reibungslos klappt, sprich: Man nicht tage- oder gar wochenlang ohne Internet und Telefon da steht, gibt es einige Dinge zu beachten. Unitymedia teilt diese auch in Schriftform mit, also sollte man sich die Unterlagen die man da zugesendet bekommt auch ansehen.
1. Den alten Anschluss NICHT selber kündigen!
Das macht der neue Anbieter. Zumindest der Telefonanschluss wird vom neuen Anbieter gekündigt, denn mit DSL haben die ja nichts am Hut. Also Obacht: Hat man kein Komplettpaket (DSL & Telefon) sondern möglicherweise noch alte Verträge, sitzt man im schlimmsten Fall noch 12 Monate länger auf einen nichtgenutzten DSL-Anschluss rum. Im Zweifel den alten Anbieter auskundschaften.
2. Telefonnummern portieren
Möchte man seine alten Nummern behalten, muss der Portierungsauftrag ausgefüllt und an den neuen Anbieter gesendet werden. Dieser befindet sich bei den oben erwähnten Unterlagen. Das ist wichtig, denn nur mit diesem Auftrag kann der alte Anbieter gekündigt werden. Unitymedia erfährt durch diese Kündigung die noch anstehende Laufzeit des Vertrages und rechnet für den Rest der Zeit die Kosten nicht ab.
3. Platz an der Kellerwand
Je nach Stand der aktuellen Hausinstallation muss der Techniker des Kabelanbieters eine „Anlage“ installieren. Hier macht es Sinn, etwas Platz an der Wand in der Nähe des bisherigen Kabeleingangs zu schaffen und für einen Stromanschluss zu sorgen.
4. Länge von der Wanddose zum Router
Der Nachteil bei manchen Häusern ist wahrscheinlich, dass sich der Kabelanschluss im Wohnzimmer befindet, Telefon und Router klassischerweise aber wohl im Flur beheimatet sind. Auf Nachfrage meinte der Techniker, es sei egal, ob das Kabel von der Wanddose 4 oder 10 Meter lang ist. Das nur zur Info – alle Angaben ohne Gewähr! ;-)
5. Die Bestätigung der Kündigung abwarten
Ist dem neuen Provider die Kündigung des Telefonanschlusses geglückt, bekommt man diese bestätigt und sollte sich dann drum kümmern, ob (wie in Punkt 1 erwähnt) der DSL-Anschluss zusätzlich gekündigt werden muss.
Update: Vor ein paar Tagen haben wir auch im Betrieb umgestellt. Auch hier kam wieder der gleiche Techniker, der trotz einiger baulicher Umstände alles zuverlässig angeschlossen hat. Auch in diesem Fall müssen wir wieder die Rufnummerportierung abwarten, bis der Anschluss komplett genutzt werden kann. Die versprochenen 100 Mbit kommen komplett an und man merkt den Geschwindigkeitsunterschied doch sehr deutlich.
Update (24.02.14): Vor zwei Tagen wurden die Rufnummern portiert. Vom eigentlichen Vorgang war nichts zu merken. Eingehende Anrufe gingen sogar, als die Rufnummern in der FritzBox noch nicht eingerichtet waren. Eingerichtet werden sollten diese aber auf alle Fälle, da sonst über die „provisorischen“ Nummern telefoniert wird.
Bilder: Pressebereich unitymedia.de
Sehr interessanter Artikel. Ich würde auch gerne wechseln, weil 1u1 immer langsamer wird und ich als Freelancer ständig im Internet surfe. Ich weiß aber nicht, ob der Geschwindigkeitsvorteil den Wechselaufwand wert ist …
Der Wechselaufwand ist nicht sonderlich hoch. Zumindest wenn alles so läuft wie oben beschrieben. Aber wenn man sich die Schreiben von Unitymedia durchliest und befolgt, stellt das eigentlich kein Problem dar.
Hallo, ich kann den Bericht nur bestätigen. Hier im Raum Herford wurde seit Ende letzten Jahres 1 und 1 immer langsamer. Internetradio lief teilweise garnicht und ab und an brach auch die Telefonleitung zusammen. Nach mehreren Anrufen bei 1&1 wurde die Leitung von 16000 auf unter 3000 fixiert. Auch hier liegt es an der Telecomleitung. Aber bezahlen tut man bei 1&1 die 16000. Also auch das Angebot von unitymedia genutzt. Bis jetzt alles super gelaufen. Der Techniker war auch sehr kompetent. Hat alles sauber verlegt und erklärt. Bin sehr zufrieden, vor allem mit der Internetgeschwindigkeit. Preis ist etwa gleich.
Wir sind vor 3 Monaten von 1&1 zu unitymedia gewechselt. Der Umstellung selbst war schon sehr holprig, d.h. wir waren 5 Tage nicht erreichbar. Seit der Umstellung hat unser TV Gerät immer wenn wir Internetdaten laden Tonaussetzer. Zudem sind wir jetzt mittlerweile seit 2 Monaten nicht mehr erreichbar. Erst hatte Unitymedia vehement behauptet, dass es an unserer Telefonanlage liegen würde. Jetzt hat es uns deren eigener Techniker bestätigt, dass es an deren Software liegen würde. Unsere Leidensgeschichte ist aber viel zu lang um hier alles aufzuschreiben. Wir erleben täglich neue Unverschämtheiten. Fazit: Unfassbar schlechter Anbieter. Mit großem Abstand der Schlechteste. Wir wissen auch, dass bei den anderen auch nicht immer alles läuft. Aber unitymedia ist unverschämt kundenfeindlich, um mal klare Worte für das Geschäftsgebahren zu finden. Wir können nur jeden entschieden vor einem Wechsel zu unitymedia warnen!
Das ist sehr ärgerlich. Vielen Dank für das extreme Gegenbeispiel zu dem, wie wir es erlebt haben.
Dem kann ich nur zustimmen ! Haben uns vor einem halben Jahr zu einem Wechsel von TO zu Unity entschlossen, probleme gab es von Anfang an und alles erdenkliche was nur schiefgehen kann, nur zwei Beispiele: Mit dem Fernsehen waren wir schon bei Unity und hatten einen alten Rekorder der vom Techniker gegen einen neuen gewechselt wurde und den er auch mitnahm. Ein paar Tage später kam von Unity eine Rechnung von knapp 500 Euro weil ich nicht meinen alten Rekorder samt Zubehör abgegeben hätte. So musste ich mich selbst als Detektiv betätigen um den Techniker aufzuspüren, der dieses Schreiben von Unity
überhaupt nicht verstand weil er ja an Unity Vollzug gemeldet hatte und es außerdem gang und gebe wäre das alle Techniker nicht einzelne alte Geräte zurückschicken sondern immer eine erst eine Palettengröße sammeln und dann an Unity schicken.
2. Geschichte.: Erlass der Kosten solange der Vertrag beim alten Provider noch läuft (max 12 Monate). Mir wurde ein Din A4 Blatt mit einem Portierungsauftrag und Kündigung des alten Providers durch Unity zugeschickt. Habe ich ausgefüllt und wieder zurückgeschickt. Leider hatte
ich eine Zeile in dem Blatt nicht richtig ausgefüllt, das Blatt kam wieder zurück mit dem Hinweis es richtig auszufüllen sonst würde ich meine Anspruch auf 12 Monate kostenfrei verlieren. Also habe ich bei der Hotline angerufen um nachzufragen welcher Eintrag richtig wäre. Ich hatte nur eine Nummer vergessen, soweit so gut jetzt kommt,s aber. Mit dem zurückschicken bräuchte ich mich aber nicht so beeilen da hätte ich ja noch 10 Monate Zeit. OK habe ich geglaubt. Doch bei der nächsten Monats Abrechnung wurde mir voll abgebucht, also voll TOnline und voll Unity. Ich habe natürlich nachgefragt was das soll, als Antwort wurde mir
erklärt, ich hätte ja selber schuld weil ich den Portierungs- und Kündigungsauftrag nicht rechtzeitig zurückgeschickt hätte, Aus Basta.
Es gibt noch einige Geschichten aber die will ich jetzt nicht auch noch erzählen. Ich kann nur sagen, da bin ich voll reingefallen, voll in die Sch….. gegriffen, Geschäftsgebahren in der Art wenn der Kunde gelockt wurde wird er abgezockt.
Tja, es geht halt auch andersrum…
Also ich kann nur sagen, dass ich super zufrieden bin.
Bin umgezogen und der Vormieter hier hatte auch schon unitymedia also musste auch gar kein Techniker kommen. Letzten Montag den Vertrag per Telefon fertig gemacht. Zwei Tage später wurden WLan Modem und Receiver für das 3play 120 Angebot (24 und …? euro) geliefert. Alles angeschlossen, eine halbe Stunde gewartet. Zack! Telefone gehen, WLAN geht, LAN geht, Fernsehen geht. Bisher keine Probleme gehabt. (bei 1und1 meinten die das bräuchte um die zwei Wochen, haben mich dann aber aus unerklärlichen Gründen, Gott sei dank will man sagen, wegen internet Sachen abgelehnt.)
Ich hoffe dass meine positiven „ersten“ Eindrücke bleiben.
Kundenservice scheint mir bisher kompetent.
Danke auch an den Schreiber des Beitrags – hat mich trotz anderer Vorgeschichte und ohne Wechsel trotzdem zum Schritt hin zu unitymedia gebracht.
schöner artikel, aber habe ich es richtig verstanden? unitymedia installiert den anschluss und schaltet ihn frei – und bis zur entgültigen portierung der rufnummer (vertragsende 1und1) fallen keine gebühren an??
Also Anschlussinstallation und Freischaltung sollte heute noch aktuell sein. Wegen der Gebühren bis zum Vertragsende des anderen Providers, würde ich mich nochmal schlau machen. Es ist möglich, das es nur eine Aktion war.